Kennzahlen der nationalen F&E-Systeme

Forschungsausgaben

Die Höhe der Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist eine zentrale Kenngröße für den Stellenwert, welchen ein Land seinem Wissenschaftssektor einräumt.

Anteil der gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt der EU-28 Staaten (Mittelwert der Jahre 2014-2019):

Die Governmental Budget Allocation on Research and Development (GBARD) gibt Aufschluss über die staatlichen Ressourcen, die für den Wissenschaftssektor bereitgestellt werden. Die Karte stellt die GBARD pro Kopf dar (Mittelwert der Jahre 2014-2020, logarithmisierte Darstellung):

Anteil der gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BIP sowie der Anteil des GBARD am BIP als Mittelwert der Jahre 2014-2019:

Ausgaben für den Forschung und Entwicklung der Jahre 2014-2019 geordnet nach dem Anteil am BIP:

Nr.LandAnteil BIP für F&EGBARD pro Kopf
1Schweden3,25 %365,07 €
2Österreich3,10 %326,78 €
3Dänemark3,03 %466,72 €
4Deutschland2,99 %357,45 €
5Finnland2,85 %354,73 €
6Belgien2,53 %251,62 €
7Frankreich2,23 %209,78 €
8Slowenien2,08 %85,92 €
9Niederlande2,02 %301,03 €
10Tschechien1,86 %108,83 €
11Vereinigtes Königreich1,67 %200,25 €
12Italien1,37 %146,28 €
13Estland1,36 %117,40 €
14Ungarn1,35 %39,02 €
15Portugal1,30 %68,52 €
16Luxemburg1,27 %600,38 €
17Irland1,22 %157,15 €
18Spanien1,22 %131,02 €
19Polen1,03 %45,63 €
20Griechenland1,02 %91,77 €
21Litauen0,95 %45,90 €
22Slowakei0,91 %58,82 €
23Lettland0,58 %28,17 €
24Rumänien0,47 %19,82 €

Wissenschaftler in den EU-Staaten

Neben den Forschungsausgaben ist auch die Zahl der Menschen, die forschend im Wissenschaftssektor eines Landes tätig sind, von großer Bedeutung für die Stärke dieses Sektors. Unterschieden wird in den Daten zwischen allen Menschen im F&E-Bereich und Wissenschaftlern, die in Regierungseinrichtungen (Universitäten, Akademien, Forschungszentren etc.) angestellt sind.

Anteil der Wissenschaftler an der Gesamtbevölkerung der Länder (Mittelwert der Jahre 2014-2018, nur OECD-Staaten):

Anteil der Wissenschaftler an der Bevölkerung sowie der Anteil der Regierungswissenschaftler an den Wissenschaftlern (Mittelwert der Jahre 2014-2018, nur OECD-Staaten):

Gesamtzahl der Wissenschaftler und ihr Anteil an der Bevölkerung sowie Gesamtzahl der Regierungswissenschaftler und deren Anteil an der Gesamtzahl der Wissenschaftler, Mittelwerte der Jahre 2014-2018 (nur OECD-Staaten):

Nr.LandWiss. (gesamt)AnteilRegierungswiss.Anteil
1Deutschland604.578 0,73 63.539 10,51
2Vereinigtes Königreich510.705 0,76 8.418 1,65
3Frankreich393.925 0,59 29.654 7,53
4Spanien220.760 0,47 33.263 15,07
5Italien187.310 0,31 29.624 15,82
6Polen149.431 0,39 9.275 6,21
7Niederlande113.629 0,66 12.102 10,65
8Schweden107.902 1,05 12.806 11,87
9Portugal86.261 0,84 4.914 5,70
10Österreich80.850 0,91 5.173 6,40
11Belgien76.288 0,66 4.674 6,13
12Griechenland61.176 0,57 15.873 25,95
13Dänemark60.493 1,04 2.549 4,21
14Finnland54.910 0,99 4.774 8,69
15Tschechien57.806 0,54 10.131 17,53
16Ungarn42.844 0,44 6.543 15,27
17Irland33.954 0,69 592 1,74
18Rumänien27.485 0,14 6.959 25,32
19Slowakei26.362 0,48 4.278 16,23
20Litauen18.475 0,66 2.405 13,02
21Slowenien12.842 0,61 2.083 16,22
22Lettland7.622 0,40 910 11,94
23Estland7.274 0,55 649 8,92
24Luxemburg3.373 0,54 680 20,16

Veröffentlichungen

Die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen pro Jahr stellt einen Richtwert für die Forschungstätigkeit der Wissenschaftler eines Landes dar. Besonders häufig zitierte Veröffentlichungen (Top 10-Paper) können als Indikator für die wissenschaftliche Exzellenz und den Impact von Wissenschaftlern gesehen werden.

Anteil der Top 10-Paper an allen Veröffentlichungen eines Landes:

Die Grafik zeigt die Anzahl an Veröffentlichungen im Jahr 2015 mit ihrem Anteil an Top 10-Paper. Mit Klicken auf die Legende lassen sich einzelne Elemente an- und abschalten:

Gerundete Gesamtzahl der Paper sowie Top 10-Paper und deren Anteil an der Gesamtzahl für das Jahr 2015, absteigend sortiert nach Gesamtzahl:

Nr.LandPaperTop 10Anteil Top 10
1Vereinigtes Königreich124.000 16.823 13.6 %
2Deutschland113.000 13.593 12.1 %
3Italien78.000 9.925 12.8 %
4Frankreich77.000 7.920 10.3 %
5Spanien62.000 5.946 9.6 %
6Niederlande35.000 5.177 14.8 %
7Polen33.000 2.164 6.6 %
8Schweden23.000 2.859 12.5 %
9Belgien19.000 2.483 13.3 %
10Tschechien17.000 1.043 6.2 %
11Portugal16.000 1.495 9.2 %
12Dänemark16.000 2.190 14.2 %
13Österreich14.000 1.574 11.2 %
14Griechenland13.000 1.096 8.7 %
15Finnland12.000 1.399 11.4 %
16Rumänien11.000 524 4.6 %
17Irland8.000 886 11.1 %
18Ungarn7.000 402 6 %
19Slowakei5.000 283 5.5 %
20Kroatien5.000 175 3.9 %
21Slowenien4.000 274 6.8 %
22Litauen3.000 103 4.1 %
23Bulgarien3.000 70 2.7 %
24Lettland2.000 130 8.7 %
25Estland2.000 186 10.3 %
26Luxemburg1.000 130 14.6 %

Triadische Patentfamilien

Die Zahl der triatischen Patentfamilien kann als Indikator für die Innovationsstärke eines Wirtschaftsstandortes herangezogen werden. Ein triadisches Patent liegt vor, wenn es für eine Erfindung sowohl beim Europäischen Patentamt, beim United States Patent and Trademark Office und beim Japan Patent Office gewährt wurde.

Anzahl der triadischen Patente pro Wissenschaftler (Mittelwert der Jahre 2014-2018, nur OECD-Staaten):

Anzahl der triadischen Patente pro Wissenschaftler als Mittelwert der Jahre 2014-2018 (nur OECD-Staaten):

Anzahl der triatischen Patente sowie der triatischen Patente pro Wissenschaftler als Mittelwert der Jahre 2014-2018, absteigend sortiert nach Patentzahl (nur OECD-Staaten):

Nr.LandTriadische PatentePatente pro Wiss.
1Deutschland4.707,00 0,00779
2Frankreich2.226,24 0,00565
3Vereinigtes Königreich1.678,76 0,00329
4Niederlande1.145,59 0,01008
5Italien846,11 0,00452
6Schweden724,22 0,00671
7Belgien428,01 0,00561
8Österreich406,59 0,00503
9Dänemark321,98 0,00532
10Spanien291,28 0,00132
11Finnland273,69 0,00498
12Irland103,98 0,00306
13Polen80,42 0,00054
14Tschechien51,12 0,00088
15Portugal37,04 0,00043
16Ungarn34,92 0,00082
17Luxemburg23,66 0,00701
18Griechenland13,99 0,00023
19Rumänien12,81 0,00047
20Slowakei9,27 0,00035
21Slowenien8,40 0,00065
22Estland4,70 0,00065
23Lettland4,67 0,00061
24Litauen3,43 0,00019

Scientific Development Index

Der Scientific Development Index soll, angelehnt an den Human Development Index, einen Wert für die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes ermitteln. Berücksichtigt werden dabei die inputorientierten Faktoren Ausgaben eines Landes für Forschung & Entwicklung sowie Anteil der Wissenschaftler an der Gesamtbevölkerung, die outputorientieren Faktoren triadische Patentfamilien pro Wissenschaftler und Anteil der Top-10 Veröffentlichungen unter allen Veröffentlichungen, sowie als Hintergrundfaktor der Human Development Index.

Beim Scientific Development Index handelt es sich um einen kombinierten Index, erstellt aus folgenden Sub-Indizes:

BerechnungErläuterung
\[ AI = \frac{(BIP_{FE} - 0.1)}{(5 - 0.1)} \]Ausgabenindex: Anteil des BIP für Forschung und Entwicklung, mit Schwellenwerten von \([5\%,0.1\%]\).
\[ WI = \frac{(WISS_{BEV} - 0.1)}{(1.2 - 0.1)} \]Wissenschaftlerindex: Anteil der Wissenschaftler an der Gesamtbevölkerung, mit Schwellenwerten von \([1.2\%,0.1\%]\).
\[ PI = \frac{(PAT_{WISS} - 0)}{(1 - 0)} \]Patentindex: Anteil der triadischen Patentfamilien pro Wissenschaftler, mit Schwellenwerten von \([1\%,0\%]\).
\[ TI = \frac{(TOP_{10} - 2)}{(20 - 2)} \]Top-10-Index: Anteil der Top-10 Veröffentlichungen unter allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, mit Schwellenwerten von \([20\%,2\%]\).
\[ SDI = \sqrt[3]{HDI \cdot \sqrt[2]{AI \cdot WI} \cdot \sqrt[2]{ PI \cdot TI }} \]Der Scientific Development Index als geometrischer Mittelwert des HDI sowie des geometrischen Mittelwertes von jeweils AI und WI sowie PI und TI.
Vollständige Formel zur SDI-Berechnung: \[ SDI = \sqrt[3]{HDI \cdot \sqrt[2]{ \frac{(BIP_{FE} - 0.1)}{(5 - 0.1)} \cdot \frac{(WISS_{BEV} - 0.1)}{(1.2 - 0.1)}} \cdot \sqrt[2]{ \frac{(PAT_{WISS} - 0)}{(1 - 0)} \cdot \frac{(TOP_{10} - 2)}{(20 - 2)} }} \] Im Folgenden wird exemplarisch den Wert für Deutschland im berechnet (Mittelwert der Jahre 2014-2019): \[ 0.713_{Deutschland} = \sqrt[3]{0.942 \cdot \sqrt[2]{ \frac{(2.99 - 0.1)}{(5 - 0.1)} \cdot \frac{(0.73 - 0.1)}{(1.2 - 0.1)}} \cdot \sqrt[2]{ \frac{(0.779 - 0)}{(1 - 0)} \cdot \frac{(12.1- 2)}{(20 - 2)} }} \]

Scientific Development Index, basierend auf den Mittelwerten der Jahre 2014-2019 (nur OECD-Staaten):

SDI, basierend auf den Mittelwerten der Jahre 2014-2019 (nur OECD-Staaten):

Der Scientific Development Index und seine Komponenten, basierend auf den Mittelwerten der Jahre 2014-2019, absteigend sortiert nach SDI (nur OECD-Staaten):

Nr.LandAIWIPITISDI
1Schweden0.6430.8640.6710.5830.76
2Dänemark0.5980.8550.5320.6780.738
3Deutschland0.590.5730.7790.5610.713
4Niederlande0.3920.50910.7110.707
5Finnland0.5610.8090.4980.5220.685
6Österreich0.6120.7360.5030.5110.679
7Belgien0.4960.5090.5610.6280.651
8Frankreich0.4350.4450.5650.4610.586
9Luxemburg0.2390.40.7010.70.582
10Vereinigtes Königreich0.320.60.3290.6440.572
11Irland0.2290.5360.3060.5060.506
12Italien0.2590.1910.4520.60.468
13Spanien0.2290.3360.1320.4220.389
14Slowenien0.4040.4640.0650.2670.372
15Estland0.2570.4090.0650.4610.367
16Tschechien0.3590.40.0880.2330.365
17Portugal0.2450.6730.0430.40.357
18Ungarn0.2550.3090.0820.2220.318
19Griechenland0.1880.4270.0230.3720.285
20Polen0.190.2640.0540.2560.284
21Lettland0.0980.2730.0610.3720.276
22Slowakei0.1650.3450.0350.1940.256
23Litauen0.1730.5090.0190.1170.23
24Rumänien0.0760.0360.0470.1440.152